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    Sonntag, 23. Juni 2024, 6:05 Uhr
    Sonntag, 23. Juni 2024, 6:05 Uhr
    (Wdh.11:05, 18:05)

    Audimax: Heinz Schott – Kann menschliches Sexualleben kultiviert werden?

    • Die bis ins 20. Jahrhundert anhaltende Debatte über die Schädlichkeit der Onanie zeigt beispielhaft die Unterdrückung der Sexualität aus heutiger Sicht, die leidvoll erfahren wurde. Frauen in prekären Verhältnissen waren in besonderer Weise vom sexuellen Elend betroffen, da es keine zuverlässige Methode der Empfängnisverhütung gab und sie das unkontrollierte Kinderkriegen vielfach als Fluch erleben mussten. War dieses Elend mit der sexuellen Revolution („Antibabypille“) im ausgehenden 20. Jahrhundert behoben? Angesichts von rund 100.000 Abtreibungen pro Jahr in Deutschland sind Zweifel angebracht. Offenbar läuft das Sexualleben weiterhin „unkultiviert“ ab – als ein scheinbar reflexhafter „Trieb der Natur“. Demgegenüber zeigte das Konzept der US-amerikanischen Frauenärztin und Sozialreformerin Alice B. Stockham (1833–1912), wie der Sexualverkehr geistig beeinflusst, gewissermaßen kultiviert werden könnte – eine bedenkenswerte Anregung für die heutige Diskussion.

    Kommentare
    Klaus Kelller
    Manche Fachleute sagen das die sexuelle Revolution eher Folge der besseren Behandelbarkeit von Geschlechtskran kheiten war. Wenn sich mehrere Dinge gleichzeitig verändern, lassen sich einzelne Fakturen weniger gut beurteilen. Manche werden ganz übersehen. Mit dem aufkommen von HIV bekam diese Revolution in den 80ern beinen Dämpfer. Heute steigen wieder die Fallzahlen klassischer Erkrankungen. ++ Im Ostblock war nach meiner Kenntnis die Abtreibung aus Kostengründen Mittel der Wahl bei der Geburtenkontrol le, da die Pille teurer war. Da ich die Zahlen nicht im Detail kenne kann ich nur vermuten das die Bundesrepublik die Praxis der DDR übernommen hat. Ein Faktor bei der Zahl der Abbrüche sind zunehmend ältere Mütter die mit größerer Wahrscheinlichk eit Kinder mit Downsyndrom bekommen aber perfekte Kinder wollen. Auf Grund der Pränataldiagn ostik dürfte die Zahl der Geburten gesunken sein. ++ Blick in die Geschichte: Am 1.1.1934 trat das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses in Kraft. Die Idee war zunächst Behinderte im Rahmen der "Rassenhygiene" zu sterilisieren. Später kamen als Euthanasie getarnte Morde. 1941 wurden in der Gaskammer in der Psychiatrie in Hadamar/Hessen über 10.000 Patienten getötet. Die Gaskammer befindet sich noch auf dem Klinikgelände. Die bekannte Wannseekonferen z war 1942. Wir töten heute was wir nicht haben wollen. Das macht mir mehr Sorgen als ein ausschweifendes Sexualleben weil es etwas darüber aussagt wie gnadenlos wir mit uns und anderen umgehen.

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